Mit dem Beginn der warmen Jahreszeit steigt auch wieder der Bedarf an Sonnenschutzmitteln. Doch viele greifen dabei auf Produkte aus dem Vorjahr zurück – ein Fehler, wie Expertinnen und Experten warnen. Denn Sonnenschutz hat ein Verfallsdatum, das ernst genommen werden sollte.
Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ hat sich mit der Problematik beschäftigt.
Nachlassende Wirksamkeit durch Abbauprozesse
Geöffnete Sonnenschutzmittel verlieren mit der Zeit ihre Schutzwirkung. „Wenn ein Sonnenschutzmittel geöffnet wurde, reagieren die enthaltenen chemischen Substanzen häufig mit Wasser und Sauerstoff aus der Luft, es kommt zu Abbauprozessen“, erklärt Prof. Dr. Steffen Emmert, Direktor der Klinik für Dermatologie und Venerologie an der Universitätsmedizin Rostock. Der empfohlene Lichtschutzfaktor kann dadurch deutlich sinken – ein ausreichender Schutz vor UV-Strahlung ist nicht mehr gewährleistet.
Mögliche gesundheitliche Risiken
Zusätzlich zur verringerten Wirksamkeit können auch gesundheitliche Gefahren bestehen. Einige Sonnenschutzmittel enthalten den chemischen UV-Filter Octocrylen, der sich laut einer Studie aus dem Jahr 2021 im Laufe der Zeit in Benzophenon zersetzen kann – eine Substanz, die als möglicherweise krebserregend gilt.

Haltbarkeitskennzeichnung beachten
Wie lange eine Creme nach dem Öffnen haltbar ist, zeigt ein kleines Symbol auf der Verpackung – meist eine geöffnete Dose mit einer Zahl, die für die Anzahl der Monate steht. In der Regel beträgt die Haltbarkeit sechs oder zwölf Monate. Danach sollte das Produkt nicht mehr verwendet werden.
Fachleute raten zur Neuanschaffung
Trotz eventueller Restmengen in der alten Tube ist der Rat der Fachleute eindeutig: Nur mit frischem Sonnenschutzmittel lässt sich ein zuverlässiger Schutz gewährleisten. Für den Hautschutz und die Gesundheit lohnt sich die Investition in ein neues Produkt.