Feuerwehr IFA W50 – Freiwillige Feuerwehr Eiche (Barnim)

6. Juli 2025
1 Minute Lesezeit

Der IFA W50 ist ein legendäres Nutzfahrzeug aus DDR-Produktion, das in den Jahren 1965 bis 1990 vom VEB IFA-Automobilwerk Ludwigsfelde hergestellt wurde.

Neben seiner Verwendung als klassischer Lkw fand er insbesondere im Feuerwehrbereich breite Anwendung und galt dort lange Zeit als unverzichtbares „Arbeitspferd“ vieler Wehren in der DDR. Noch heute sind einzelne Exemplare in Museen, bei Oldtimer-Interessierten und zum Teil sogar in aktiven Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz.

Kenndaten

Allgemeine Fahrzeugdaten

  • Bezeichnung: IFA W50 (Feuerwehrvariante, z. B. TLF 16)
  • Hersteller: Industrieverband Fahrzeugbau (IFA), VEB IFA-Automobilwerk Ludwigsfelde
  • Bauzeit: 1965–1990
  • Fahrgestell: Frontlenker mit Leiterrahmen
  • Antriebsart: 4×2 oder 4×4 (Version W50 LA)

Maße und Gewichte

  • Radstand: ca. 3.600 mm (häufigste Variante)
  • Länge: je nach Aufbau 6.000–7.000 mm
  • Breite: ca. 2.400 mm
  • Höhe: 2.700–3.100 mm (abhängig vom Aufbau)
  • Leergewicht: 5.000–6.000 kg
  • Zulässiges Gesamtgewicht: bis zu 9.000 kg (typisch für Feuerwehrversion: ca. 8.500–9.000 kg)

Motor und Antrieb

  • Motortyp: 4VD 14,5/12 SRF (Reihenvierzylinder-Dieselmotor)
  • Hubraum: ca. 6,56 Liter
  • Leistung: ca. 92 kW (125 PS) bei 2.300 U/min
  • Max. Drehmoment: rund 430 Nm bei 1.500 U/min
  • Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe, teils mit zusätzlichem Geländegang

Fahr- und Geländeeigenschaften

  • Höchstgeschwindigkeit: ca. 80–90 km/h
  • Bodenfreiheit: 260–300 mm (bei Allrad ggf. höher)
  • Steigfähigkeit: bis zu 60 % (Allradversion)

Feuerwehrtechnische Ausstattung (Beispiel TLF 16)

  • Löschwasserbehälter: 2.000–2.400 Liter
  • Pumpleistung: 1.600 l/min bei 8 bar
  • Besatzung: Üblich 1/4 oder 1/5, bei größeren Löschfahrzeugvarianten auch 1/8
  • Schaummitteltank: in einigen Ausführungen (ca. 100–200 Liter)
  • Aufbauhersteller: u. a. VEB Feuerlöschgerätewerk Görlitz, Thale oder (in Lizenz) Ziegler

Weitere Informationen und Besonderheiten

  • Einsatzspektrum: Das Fahrzeug wurde hauptsächlich für die Brandbekämpfung und grundlegende technische Hilfeleistungen eingesetzt. Dank des großen Wassertanks und seiner robusten Bauweise war der IFA W50 bestens für Erstangriffe geeignet, auch in schwierigem Gelände.
  • Zuverlässigkeit: Der W50 zeichnet sich durch eine robuste, einfache Konstruktion aus. Das erleichterte während seiner Dienstzeit die Wartung, besonders in Bereichen mit begrenzter Ersatzteilversorgung.
  • Nachnutzung: In den 1990er-Jahren wurde der W50 nach und nach durch modernere Fahrzeuge ersetzt. Dennoch findet man vereinzelt noch aktive Fahrzeuge bei kleineren Freiwilligen Feuerwehren oder in Vereinen, die sich der historischen Fahrzeugerhaltung widmen.

Der IFA W50 im Feuerwehrdienst war über Jahrzehnte ein wichtiger Bestandteil des Brandschutzes in der DDR. Seine solide Bauweise, die vergleichsweise hohe Löschwasser- und Pumpenkapazität sowie der einfache Unterhalt machten ihn zu einem geschätzten Einsatzfahrzeug. Obwohl heute nur noch wenige aktive Fahrzeuge im Dienst stehen, hält sich sein Ruf als zuverlässiger Klassiker unter den DDR-Nutzfahrzeugen bis in die Gegenwart.

Fotos: Christian Blankenburg

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