Hitzealarm in Deutschland: Kliniken erwarten mehr Notfälle – Tipps für den Umgang mit Extremtemperaturen

22. Juni 2025
2 Minuten Lesezeit

Die derzeitige Hitzewelle bringt nicht nur Sommerlaune, sondern auch gesundheitliche Risiken mit sich. Die Asklepios Kliniken stellen sich auf einen Anstieg hitzebedingter Notfälle ein. In den kommenden Tagen sollen die Temperaturen in vielen Regionen Deutschlands auf bis zu 35 Grad steigen – auch die Nächte bleiben ungewöhnlich warm. Besonders ältere Menschen, Kinder sowie chronisch kranke Personen sind gefährdet.

Laut Dr. Isabel Lück, Chefärztin der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik Wandsbek in Hamburg, sind Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme oder allgemeines Unwohlsein typische Folgen von Flüssigkeitsmangel. In ihrer Einrichtung werden jährlich rund 34.000 Menschen in der Notaufnahme behandelt – an heißen Tagen steigt die Zahl spürbar. „Der Körper verliert durch Schwitzen nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Mineralstoffe wie Natrium und Magnesium“, so Lück. Wer zu wenig trinkt, riskiert Kreislaufprobleme, Verwirrtheit oder gar einen Kollaps.

Hochrisikogruppen besonders gefährdet

Vorsicht ist vor allem bei älteren Menschen, kleinen Kindern, Schwangeren und Personen mit Vorerkrankungen geboten. Auch wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte mit ärztlichem Personal besprechen, ob eine Anpassung der Dosis bei Hitze notwendig ist. „Im Zweifel lieber einmal mehr zum Arzt oder zur Ärztin als zu wenig“, so die Medizinerin.

Die zehn wichtigsten Verhaltenstipps der Asklepios Kliniken:

  1. Direkte Sonne meiden: Aufenthalt im Schatten bevorzugen, helle Kleidung und Kopfbedeckung tragen.
  2. Wohnräume kühl halten: Früh morgens lüften, anschließend Fenster schließen und abdunkeln.
  3. Körperliche Anstrengung reduzieren: Sport und Gartenarbeit in die frühen Morgenstunden verlegen.
  4. Siesta einlegen: Mittagszeit zur Ruhe nutzen.
  5. Leicht essen: Obst, Gemüse und Fisch sind besser verdaulich als schwere Kost.
  6. Viel trinken: Über den Durst hinaus, aber keinen Alkohol und keine eiskalten Getränke.
  7. Regelmäßig kleine Mengen trinken: Der Körper kann pro Stunde nur 500–800 ml sinnvoll aufnehmen.
  8. Mineralstoffhaushalt beachten: Mineralwasser mit Natrium, Magnesium und Calcium bevorzugen (bei Vorerkrankungen Rücksprache mit ärztlichem Fachpersonal halten).
  9. Auf andere achten: Nachbarinnen und Nachbarn sowie Alleinlebende regelmäßig kontaktieren.
  10. Kinder und Tiere nie im Auto lassen: Selbst bei moderaten Außentemperaturen droht Lebensgefahr.

Wichtig: Flüssigkeitsmangel kann schwerwiegende Folgen haben

Der Flüssigkeitsanteil im Körper sinkt mit dem Alter auf etwa 60 Prozent. Mit dem Wasserverlust verliert der Körper wichtige Elektrolyte – vor allem aus den Zellen des Nervensystems. Die Folge: Müdigkeit, verlangsamte Reaktion, Konzentrationsprobleme. Im Straßenverkehr kann das schnell gefährlich werden. Auch Blutdruckabfälle und Thrombosen sind mögliche Folgen.

Tipp für Autofahrende: Alle zwei Stunden eine Trink- und Abkühlpause einlegen – besonders bei älteren Personen wichtig.

Kalte Getränke: Keine gute Idee

Eiskalte Getränke erfrischen zwar kurzfristig, führen aber dazu, dass der Körper noch mehr Energie für die Temperaturregulation aufwenden muss. Das Resultat: Noch stärkeres Schwitzen. Besser sind lauwarme Getränke – etwa Pfefferminztee – die die Blutgefäße erweitern und so schneller vom Körper aufgenommen werden können.

Notruf bei Hitzenotfällen

Kommt es zu einem Hitzschlag, Bewusstseinsstörungen oder Kreislaufkollaps, gilt: Sofort den Notruf 112 wählen! Betroffene sollten an einen kühlen Ort gebracht, die Kleidung gelockert und mit feuchten Tüchern gekühlt werden. Trinken sollte langsam und in kleinen Schlucken erfolgen – keinesfalls eiskalt.

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